Probleme mit MPC-Fonds

Probleme mit MPC-Fonds

Das deutsche Emissionshaus MPC Münchmeyer Petersen Capital AG mit Sitz in Hamburg hat seit Anfang 2000 in Österreich Beteiligungen an Schiffsfonds, Immobilienfonds und Lebensversicherungsfonds vermittelt. Vertriebspartner waren österreichische Banken (z.B. Raiffeisenbanken und Sparkassen) oder gewerbliche Vermögensberater. Viele Fonds sind heute in wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Anleger stehen vor hohen Verlusten.

Bei der Hamburger MPC Münchmeyer Petersen Capital AG handelt es sich um eines der größten Emissionshäuser Deutschlands. Nach eigenen Angaben wurden 326 Kapitalanlagen aufgelegt. Mehr als 180.000 Kunden haben rund 7,9 Milliarden Euro in MPC- Produkte investiert.

Seit Anfang der 2000er Jahre wurden MPC-Fondsbeteiligungen im Wert von über 600 Millionen Euro auch an über 16.000 österreichische Anleger vertrieben. Heimische Bankinstitute übernahmen dabei eine führende Rolle: Vor allem Immobilien- und Schiffsbeteiligungen wurden im großen Stil verkauft. Nicht selten – wie Beschwerdefälle zeigen – an ältere Menschen oder Stammkunden, die der Bank ein besonderes Vertrauen entgegen brachten.

Nicht zuletzt aufgrund der weltweiten Krise am Immobilien- und Schiffsmarkt sind Fonds der MPC wirtschaftlich unter Druck geraten. Versprochene Ausschüttungen wurden deshalb reduziert oder ausgesetzt. Es kann jedoch noch schlimmer kommen: Verbessert sich die wirtschaftliche Lage nicht und werden von den Anlegern keine Nachschüsse geleistet, muss die Fondsgesellschaft Konkurs anmelden. So geschehen beim MPC-Schiffsfonds Merkur Sky, der exklusiv an österreichische Kunden verkauft wurde.

Was waren die Verkaufsargumente von damals?

Die Fälle geschädigter Anleger zeigen, dass die Verkaufsstrategie für MPC-Fonds meist dieselbe war. Regelmäßig wurde Anlegern versprochen, dass es sich bei

  • Beteiligungen der MPC Capital um solide Veranlagungen handeln würde, die z.B. zur Altersvorsorge geeignet sind,

  • jährliche Ausschüttungen zwischen 6 und 8 Prozent erwartet werden können, wobei die Ausschüttungen gegen Ende der Laufzeit höher ausfallen,

  • die Einlage am Ende der Laufzeit jedenfalls in voller Höhe, bestenfalls jedoch mit einer Wertsteigerung zurückerhalten werde,

  • der Anleger steuerliche Vorteile durch die Veranlagung hätte.

Was wurde Anlegern verschwiegen?

Die Fälle geschädigter Anleger zeigen aber auch, dass sie über wesentliche Nachteile / Risiken nicht aufgeklärt wurde:

  • Beteiligungen an MPC Immobilien- und Schiffsfonds sind spekulative Veranlagungen mit Totalverlustrisiko. Zur Altersvorsorge oder sicheren Veranlagung sind solche Produkte nicht geeignet.

  • Ausschüttungen waren meist nicht durch Gewinne abgedeckt, sondern wurden aus dem Eigenkapital bezahlt. Dadurch wurde das Eigenkapital ausgehöhlt. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass solche Ausschüttungen als Einlagenrückgewähr angesehen und von Gläubigern der Gesellschaft zurückgefordert werden können.

  • Neben den für Anleger erkennbaren Ausgabeaufschlägen (Agio) von zumeist 5%, flossen bis zu weiteren 15% des Eigenkapitals als Provisionen an den Vertrieb.

  • Ein funktionierender Zweitmarkt für geschlossene Fondsbeteiligungen fehlt, weshalb Beteiligungen an MPC-Fonds nur sehr schwer verkauft werden können.

  • Die MPC-Fonds müssen oft für einen (sehr) langen Zeitraum gehalten werden; eine vorzeitige Kündigung ist nicht möglich oder mit großen finanziellen Nachteilen verbunden.

  • Nach Ende der oft in der Anlageberatung zugesagten "Laufzeit", kann die Beteiligung lediglich gekündigt werden. Anleger bekommen dann nicht ihre Einlage zurück, sondern nur ein Auseinandersetzungsguthaben. Die Höhe des Auseinandersetzungsguthabens muss durch eine Bilanz bestimmt werden. Die Auszahlung erfolgt oft nur in Raten, nur bei entsprechender Liquidität der Gesellschaft und nach den Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags oft erst Jahre nach der Kündigung!

Welche Rechte haben geschädigte Anleger?

Schadenersatz wegen Fehlberatung: Wurden Anleger bei der Vermittlung der MPC-Fonds nicht korrekt über bestehende Risiken oder Nachteile aufgeklärt, haben sie Ansprüche gegen ihren Anlageberater oder gegen ihre Bank. Gefordert werden kann die Rückzahlung der Einlage samt entgangenem Zinsgewinn gegen Rückgabe der Fondsbeteiligung.

Abwehr der Rückforderung von Ausschüttungen: Anleger, von denen bereits erhaltene Ausschüttungen zurückgefordert werden, sollten nicht klein beigeben. Zunächst sollten Anleger bei fehlerhafter Aufklärung ihre Bank oder ihren Anlageberater für die Ausschüttungsrückforderungen haftbar machen. In bestimmten Fallkonstellationen kann auch versucht werden, die Forderung von Drittgläubigern abzuwehren. 

Unser Angebot

Wir vertreten als Rechtsanwaltskanzlei bereits über 200 Anleger, die sich in Zusammenhang mit dem Erwerb von MPC-Fonds fehlerhaft beraten sehen. Für viele unserer Mandanten konnten wir bereits gütliche Einigungen mit Banken erreichen oder Ansprüche vor Gericht erfolgreich durchsetzen.

Wenn Sie mit einem Schiffs- oder Immobilienfonds einen Schaden erlitten haben (oder einen solchen befürchten), helfen wir Ihnen bei der Durchsetzung Ihrer Ansprüche. Gerne klären wir mit Ihnen im Rahmen einer kostenlosen Ersteinschätzung ab, welche Möglichkeiten für Ihren Fall bestehen. Für Rechtsschutzversicherte übernehmen wir die Deckungsanfrage. Schicken Sie uns Ihre Anfrage oder rufen Sie uns an: 01-890 89 65.

Wir vertreten geschädigte Anleger aus ganz Österreich!

Welche MPC-Fonds wurden in Österreich vertrieben?

MPC-Immobilienfonds

  • MPC Sachwert Rendite-Fonds Holland 28 (2000/2001)

  • MPC Sachwert Rendite-Fonds Holland 32 (2001/2002)

  • MPC Sachwert Rendite-Fonds Holland 40 (2002)

  • MPC Sachwert Rendite-Fonds Holland 42 (2002)

  • MPC Sachwert Rendite-Fonds Holland 43 (2002/2003)

  • MPC Sachwert Rendite-Fonds Holland 44 (2003)

  • MPC Sachwert Rendite-Fonds Holland 47 (2003)

  • MPC Sachwert Rendite-Fonds Holland 50 (2004)

  • MPC Sachwert Rendite-Fonds Holland 51 (2004)

  • MPC Sachwert Rendite-Fonds Holland 53 (2004/2005)

  • MPC Sachwert Rendite-Fonds Holland 54 (2004/2005)

  • MPC Sachwert Rendite-Fonds Holland 56 (2005)

  • MPC Sachwert Rendite-Fonds Holland 57 (2005)

  • MPC Sachwert Rendite-Fonds Holland 59 (2005)

  • MPC Sachwert Rendite-Fonds Holland 66 (2006)

  • MPC Sachwert Rendite-Fonds Holland 67 (2006)

  • MPC Sachwert Rendite-Fonds Holland 68 (2006/2007)

  • MPC Sachwert Rendite-Fonds Holland 69 (2007/2008)

  • MPC Sachwert Rendite-Fonds Holland 70 (2007/2008)

  • MPC Sachwert Rendite-Fonds Holland 72 (2011)

  • MPC Sachwert Rendite-Fonds Deutschland 1 (2002/2003)

  • MPC Sachwert Rendite-Fonds Deutschland 2 (2006)

  • MPC Sachwert Rendite-Fonds Deutschland 7 (2010)

  • MPC Sachwert Rendite-Fonds Canada 5 (2004)

  • MPC Sachwert Rendite-Fonds Canada 7 (2005)

  • MPC Indien 2 (2009)

MPC-Schiffsfonds

  • MPC Merkur Sky I (2006)

  • MPC Merkur Sky II (2007)

  • MPC Michelangelo Star (2004)

  • MPC Mahler Star (2005)

  • MPC Reefer Flotte I (2006)

  • MPC Reefer Flotte II (2007)

  • MPC Santa P Schiffe (2007)

  • MPC Offen Produktentanker Flotte (2007/2008)

  • MPC Rio Adour (2006)

  • MPC Santa Lorena + Santa Luciana (2007)

MPC-Lebensversicherungsfonds

  • MPC Leben Plus Spezial III (2004)

  • MPC Leben Plus IV (2004 - 2006)

  • MPC Leben Plus V (2005 – 2007)

  • MPC Leben Plus VI (2007)

  • MPC Leben Plus VII (2007)

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